Adrian Zenz über Umerziehungslager in Xinjiang
Die Menschen sollen ihre religiösen und kulturellen Wurzeln vergessen
Beijings Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Uiguren in der nordwest-chinesischen Provinz Xinjiang hat in den letzten Monaten viel internationale Kritik ausgelöst, vor allem die Inhaftierung von zehn-, vielleicht sogar hunderttausenden Muslimen in Umerziehungslagern. China verteidigt die Lager und andere Überwachungsmaßnahmen als Teil einer Kampagne gegen Terrorismus und religiösen Extremismus. Aber der Wissenschaftler Adrian Zenz, der unzählige Verwaltungsdokumente zu Xinjiang analysiert hat, sieht die Maßnahmen als Teil einer langfristigen Kampagne, die Loyalität gegenüber der KP China erzwingen soll. Vor allem die Jüngeren „sollen ihre kulturellen und religiösen Wurzeln vergessen“, so Zenz im neuen MERICS Experts Podcast.