Der Umgang europäischer Staaten mit China
Studie des European Think-tank Network on China (ETNC), Juli 2023
Europa ist sich in der Frage, wie es mit China umgehen soll, zunehmend einiger. Die Ansätze gegenüber der aufstrebenden Weltmacht variieren jedoch je nach Intensität der Beziehungen, dem Ausmaß und der Art der wirtschaftlichen Verflechtungen und der Haltung gegenüber der autoritären Regierung in Beijing.
Einige europäische Länder haben nationale China-Strategien entwickelt, andere bevorzugen einen weniger öffentlichen, eher dezentralen Ansatz, wieder andere behandeln China nicht als politische Priorität.
Das European Think-tank Network on China (ETNC) hat sich die verschiedenen Ansätze von EU-Mitgliedstaaten und weiterer Länder, darunter Großbritannien, Norwegen und die Schweiz, im Umgang mit China in einer neuen Studie genauer angesehen.
Expertinnen und Experten von 22 europäischen Forschungsinstituten haben zu dem Bericht beigetragen. Das MERICS-Team in Brüssel beleuchtet in seinem Kapitel die China-Politik der Europäischen Union.
Die Autoren konzentrieren sich auf folgende Fragen:
- Nationale China-Strategien: Wo stehen die Mitgliedsstaaten und andere europäische Länder?
- Mechanismen: Wie tauschen europäische Länder Informationen über China aus, und wie koordinieren sie sich?
- EU-Instrumente: Welche nationalen Instrumente sind vorhanden?
- Risikoanalyse: Welche Ansätze verfolgen die Länder?
- Zusammenarbeit mit China: An welchen von China geschaffenen Institutionen beteiligen sich die Länder?
- Taiwan im Fokus: Welche Aktivitäten gibt es?
Bei allen Unterschieden arbeiten die Autoren auch die Gemeinsamkeiten heraus, die in Zukunft ein koordiniertes europäisches Vorgehen gegenüber China erleichtern könnten.
Die Studie wurde von den MERICS-Experten Bernhard Bartsch und Claudia Wessling herausgegeben und von Una Aleksandra Bērziņa-Čerenkova (Latvian Institute of International Affairs), Lucas Erlbacher (Österreichisches Institut für Europa- und Sicherheitspolitik), Miguel Otero-Iglesias (Elcano Royal Institute) und John Seaman (French Institute of International Relations) begutachtet.
Den vollständigen Bericht "From a China strategy to no strategy at all: Exploring the diversity of European approaches" können Sie hier als PDF herunterladen:
MERICS-Expertinnen haben folgende Kapitel zum Bericht beigetragen, die Sie auch online lesen können:
- Executive Summary, von Bernhard Bartsch und Claudia Wessling
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EU: De-risking as the new mantra for defining relations to China, von François Chimits, Francesca Ghiretti und Grzegorz Stec
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Germany’s new China strategy: Ambitious language, ambiguous course, von Bernhard Bartsch und Claudia Wessling
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Ireland: From dragging its feet to breaking into a sprint, von Alexander Davey