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Economic Indicators
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Chinas Wirtschaft in einem zyklischen und politisch bedingten Abschwung

MERICS Economic Indicators Q3/2021

Nach einem spektakulären Aufschwung in der ersten Jahreshälfte 2021 ist Chinas BIP im dritten Quartal auf 4,9 Prozent gesunken. Eine Kombination aus Energieengpässen und Beijings Bemühungen um Kontrolle finanzieller Risiken haben das Wirtschaftswachstum stärker als erwartet verlangsamt. Auch der Konsum blieb hinter den Erwartungen zurück, was zum Teil auf regionale Covid-19-Ausbrüche zurückzuführen war. Zum Jahresende droht China eine Phase der wirtschaftlichen Schwäche.

Die chinesische Regierung hat die Wirtschaft bisher recht effizient durch die pandemiebedingten Herausforderungen geleitet. Nun läuft sie aber Gefahr, den Bogen zu überspannen: Die in der zweiten Jahreshälfte 2021 eingeleiteten Regulierungen in verschiedenen Sektoren werfen Fragen über einen Mangel an Koordination innerhalb der Regierung auf. Beijing geht gleichzeitig gegen ungünstige Entwicklungen im Technologie-, Bildungs- und Unterhaltungssektor vor, setzt Antimonopol-Vorschriften durch, bekämpft finanzielle Risiken und will die Reduzierung der CO2-Emissionen beschleunigen. Jedes einzelne Projekt wäre für sich eine Herausforderung. Sie unter den derzeitigen Umständen simultan anzugehen, könnte Chinas Wirtschaftsmotor zum Stillstand bringen.

In dieser Ausgabe der MERICS Economic Indicators untersuchen unsere Experten Max J. Zenglein und François Chimits, welche Entwicklungen das BIP-Wachstum weiter abzubremsen drohen und welche politischen Maßnahmen die Regierung als Reaktion darauf priorisieren dürfte.

Sie können die aktuelle Ausgabe hier online lesen oder als PDF herunterladen:

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