Beijing verhängt vor dem Neujahrsfest Reisebeschränkungen
Die Fakten: Auf den Besuch bei der Familie werden viele Chinesen zum Neujahrsfest verzichten müssen: Im Vorfeld des Frühlingsfests am 12. Februar hat die Nationale Gesundheitskommission strenge Reisebestimmungen erlassen. Dazu gehören verpflichtende Covid-19-Tests für Reisen zwischen und innerhalb von Provinzen. Auch gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht nach der Ankunft. Shanghai, Beijing und andere regionale Regierungen forderten die Bürger auf, von Reisen abzusehen. Hebei, Jilin und einige andere Provinzen verhängten Lockdowns. 50 Millionen Menschen sollen bis zum Frühlingsfest geimpft werden. In China kommen hauptsächlich einheimische Impfstoffe zum Einsatz. Die Präparate von Sinopharm und Sinovac haben Berichten zufolge Wirksamkeitsraten zwischen 50,4 und 79 Prozent. Im Januar wurden in China täglich zwischen 50 und 150 neue Fälle von Covid-19 gemeldet.
Der Blick nach vorn: Ähnlich wie in anderen Teilen der Welt sind in China zu wenige Menschen bislang geimpft worden. Eine Häufung von Covid-19-Fällen könnte einen neuen, großflächigen Ausbruch auslösen. Bisher haben schnelle und kompromisslose Lockdowns und rigoros durchgesetzte Vorschriften Wirkung gezeigt.
MERICS-Analyse: Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie waren in China weniger gravierend als in vielen anderen Teilen der Welt, auch in der EU. Doch aufgrund von Reisebeschränkungen und Lockdowns könnten die sonst zu den Feiertagen anfallenden Konsumausgaben, Restaurantbesuche, Tourismus und Geldgeschenke vergleichsweise gering ausfallen - und die schleppende Erholung des Konsums eine Herausforderung bleiben.
Medienberichte und Quellen:
Dieser Beitrag erschien im MERICS China Briefing vom 29. Januar 2021.